Sensorische Degustation von Milchalternativen (Milchtasting) der AG Braunschweig
In den letzten Jahren ist die Auswahl an Ersatzprodukten enorm angestiegen. Die Etablierung der Produkte in den Supermärkten bewirkte zudem die Entstehung eines Billigsegments. Die meisten Ersatzprodukte kosten jedoch >2€/L, wohingegen einfache Kuhmilch mind. 50 Cent billiger ist. Da im individuellen Alltag der Vergleich zwischen den Milchalternativen und Milch somit für die Einzelperson mit einer Kos-tenbarriere verbunden ist, erhofften wir durch die Veranstaltung den Studierenden Anreize zu schaffen, um unbekannte Produkte kennenzulernen, verschiedene Produkte zu testen und ggf. zukünftig statt Milch Michalternativen zu kaufen.
Am 14.4.23 hatten wir von der AG JLC Braunschweig die Gelegenheit, ein Tasting von Milchalternativen durchzuführen. Bereits einen Monat im Voraus luden wir Studierende des Studiengangs ein, sich anzu-melden und an der Veranstaltung teilzunehmen. Die Veranstaltung wurde schnell organisiert und fand in unserem Sensorikraum im Institut für Lebensmittelchemie statt. Insgesamt nahmen zwölf Personen an dem Tasting teil.
Getestet wurden acht Milchalternativen auf Basis von Lupine, Hafer, Soja, Erbse und vorgemischte Produkte, sowie auch eine Kuhmilch.
Vor Beginn des Tastings ließen wir uns von allen Teilnehmenden versichern, dass das allergene Potential der Produkte bekannt ist und keine Unverträglichkeiten vorliegen. Um Nachhaltigkeit zu unterstützen, verzichteten wir auf Papp- und Plastikbecher und verwendeten trotz höherem Reinigungsaufwand über 130 wiederverwendbare Prüfgefäße aus Glas und Keramik. Die Teilnehmenden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und nacheinander in den Sensorikraum geführt. Die andere Gruppe füllte währenddessen einen Fragebogen über den eigenen Konsum von Milchersatzprodukten aus und wurde über den CO2-Bedarf von Milchalternativen informiert. Der Fragebogen konnte bequem digital per QR-Code aufgeru-fen und im Anschluss ausgelesen werden.
Im Rahmen des Tastings wurden sowohl eine hedonistische Prüfung als auch eine beschreibende Prüfung durchgeführt. Beide Tests wurden jedoch mit Abstufungen im Rang bewertet, was die Auswertungsarbeit enorm erhöhte und uns überraschte.
Insgesamt war der organisatorische und finanzielle Aufwand gering. Der apparative Aufwand war jedoch aufgrund der benötigten Prüfgläser vergleichsweise hoch. Das Tasting brachte jedoch einen großen Erkenntnisgewinn und half nach eigenen Aussagen den Teilnehmenden, zukünftig bewusster bei der Wahl von Milchalternativen zu sein.
Insgesamt war es ein tolles und lehrreiches Event, das sowohl uns, als auch den Studierenden ermöglichte, die sensorischen Fähigkeiten zu schulen und die (geschmacklichen) Kenntnisse über Milchalternativen zu erweitern.